Auch im Winter (Januar) gibt es für den Imker Einiges zu tun. Die Bienenvölker benötigen aktuell kaum Zuwendung, so steht der Winter ganz im Zeichen der Vorbereitung und Planung der aktuellen Saison. Sind genügend Bienenbeuten & Rähmchen für die geplante Expansion vorhanden? In welche Regionen möchte ich im Frühjahr mit meinen Völkern wandern? Für den Raps konnte ich bereits genaue Absprachen treffen, ein 12HA großes Feld nur für meine Bienen - super!
Um den Aufwand etwas geringer zu halten werde ich in diesem Jahr mit selbstgebauten Wanderständen unterwegs sein, doch davon im Februar mehr.
Hier entstehen gerade neue Holzzargen, kompatibel zu den Styroporkästen. Die Zargen, Böden und Deckel werden von mir selber gebaut und dann mit bienenfreundlicher Lasur behandelt.
Ebenfalls baue ich gerade Rähmchen zusammen und drahte diese ein.
Es wird Honig abgefüllt, dieser war noch im großen Eimer. Ich bin nach der Ernte im letzten Jahr nicht mehr dazu gekommen diesen dunklen und wunderbar aromatischen Wald- und Blütenhonig abzufüllen, dies habe ich nachgeholt. Nun darf sich meine Kundschaft über diesen Gaumenschmaus freuen.
Auch ein täglicher Blick zu den Bienen gehört selbstverständlich dazu.
Hier werden gerade die etwas milderen Temperaturen für Reinigungsflüge genutzt.
Nach der im Dezember erfolgten Varroabehandlung habe ich aktuell alle Bienenkästen gewogen um einen Überblick über den Futterstatus zu bekommen. Gegebenenfalls muss ich das eine oder andere Volk im zeitigen Frühjahr genau im Auge behalten.
Aber das Schönste bisher: alle Völker haben bislang überlebt.
Auch dem Paten-Volk "Kunterbunt" der ortsansässigen Grundschule geht es bestens. Das Volk hat ausreichend Futterreserven, keine Varroabelastung und ist stark genug den Winter gut zu überstehen.
Wie bereits im Januarbericht angekündigt habe ich neue Wanderbienenstände gebaut. Auf jeden Träger passen bis zu 4 Völker, aufgrund der Konstruktion mit höhenverstellbaren Kurbelfüßen und fest verbauten Rollen kann der Stand komplett mit Bienen auf- und abgeladen werden. So dürfte dies zukünftig auch rückenschonender durchzuführen sein. Nun steht der für April geplanten Wanderung in den Raps nichts mehr im Wege!
Das Wochenende 16/17.02.19 hatte es in sich, frühlingshafte Temperaturen & Sonne. Es herrschte reger Flugverkehr, die Bienen konnten ihre Reinigungsflüge absolvieren und ich hatte die Gelegenheit den Futterstatus durch nachwiegen der Kästen zu ermitteln. Auf ein Öffnen der Kästen habe ich bewußt verzichtet um keine Unruhe zu verursachen. Anhand der Flugbienen kann ich aber bereits an dem Polleneintrag sehen ob das Volk brütet oder nicht. Hier ein Video vom Flugbetrieb des Schulvolkes und ein weiteres beim Sammeln des Pollen.
Weiters habe ich im Februar den letzten Eimer Sommertrachthonig aus dem Juli 2018 verarbeitet. Nach dem Abfüllen werden die Gläser noch etikettiert und können dann verkauft werden.
Zusätzlich zu den links beschriebenen Tätigkeiten habe ich jede Menge Wachsmittelwände in die Rähmchen eingelötet. So bin ich auch hier vorbereitet.
Als Vorbereitung auf die Honigernte bin ich aktuell dabei einen extra Schleuder- und Honigberarbeitungsraum zu bauen. Weiteres hierzu im Märzbericht.
Der geplante Schleuderraum ist nun fast fertiggestellt. Zukünftig muss nicht mehr die heimische Küche herhalten!
Das Wetter ließ Ende März eine vorsichtige Durchsicht zu, die Völker wurden eingeengt, überschüssige Futterwaben entnommen und die Honigräume aufgesetzt.
Ich konnte bereits einigen Nektareintrag feststellen und somit wurde es höchste Zeit für die Honigräume bevor das Brutnest "verhonigt" wird.
Die zugehängten Drohnenrahmen werden schon zügig ausgebaut und die Völker entwickeln sich sehr gut.
Das Projekt mit der Grundschule Kunterbunt nimmt Fahrt auf. Endlich war es soweit und das Volk "Kunterbunt" konnte auf der angrenzenden Obstwiese einziehen, unter den wachsamen Augen der Grundschüler und Lehrer.
Die Monate Mai und Juni sind die für arbeitsreichsten Monate in der Imkerei. Im April bin ich bereits mit einem Teil meiner Völker in den Raps gewandert, da der Rapsschlag aber relativ weit entfernt ist bin ich recht viel unterwegs. Oft beginnt er Tag bereits um 5:00Uhr morgens um vor dem Job noch eine Kontrolle bei den Bienen durchzuführen oder ggf Honigräume "einzusammeln". Der Wonnemonat Mai verwöhnt mit meist schon sehr schönem Wetter und einer reichen Blütenpracht. Hierdurch erstarken die Völker und eine regelmäßige Schwarmkontrolle aller Völker ist nötig, sonst hängen die abgeschwärmten Völker wieder mal in Nachbars Tanne...
Im Juni stand die erste Schleuderung im neuen Schleuderraum an, der Frühlingshonig bzw der Rapshonig ist von den Bienen fertig bearbeitet worden.
Sehr genau wird das Wetter und der Trachtverlauf beobachtet um den passenden Zeitpunkt zu erwischen. Am Vortag habe ich die Bienenfluchten eingesetzt, diese bewirken, daß ein Großteil der Bienen aus den Honigräumen nach unten in den Brutraum zu der Königin ziehen. Somit habe ich es am Tag der Ernte leichter und verursache keine so große Aufregung beim Honig-Klau.
Nachdem die Honigwaben entnommen wurden geht es nach Hause und im eigens dafür errichteten Schleuderraum werden die Waben zuerst von Hand mit einer speziellen Gabel entdeckelt. Reifen Honig erkennt man an der weißen Wachsschicht die meine Bienen über die gefüllten Zellen bauen. Die entdeckelten Waben werden dann in die elektrische Schleuder gesetzt und unter mehrmaligem Wenden ausgeschleudert.
Anschließend läuft das flüssige Gold aus der Schleuder durch ein Sieb in die Honigeimer! Was ein toller Moment!
Die ausgeschleuderten Waben werden dann umgehend wieder auf die Völker gesetzt, denn die nächste Tracht steht an.
Mit der Sommersonnenwende im Juni neigt sich das Bienenjahr dem Ende zu. Im Juli stand noch eine letzte Ernte an und nun beginnt die Vorbereitung kerngesunde Völker in den Winter zu schicken.
Um eine möglichst geringe Varroamilbenbelastung zu haben und gleichzeitig weitestgehend auf Medikamente verzichten zu können wende ich das System der Totalen Brutentnahme an. Hierdurch werden alte Waben entnommen und die Völker bekommen frische Mittelwände zum Ausbauen. Positiver Nebeneffekt ist eine weitere Vermehrung der Völkerzahl, zusätzlich zu den bereits erstellten Ablegern.
Aber nicht nur an den Völkern ist viel Arbeit, auch der geerntete Honig muß weiterverarbeitet werden um anschließend ein Spitzenprodukt an den Kunden weitergeben zu dürfen. Honig muss über einen längeren Zeitraum regelmäßig gerührt werden um eine feinschmelzende, cremige Konsistenz zu erhalten.
Die Tage werden kürzer, die Nächte kälter. Dies bemerken nicht nur wir Menschen, auch bei de Bienenvölkern ist dies zu bemerken. Die Bruttätigkeit wird schwächer, die Flugtätigkeit schränkt sich aufgrund der kürzeren Tage ein. Ab August werden die Winterbienen geboren, diese müssen geschont werden denn von Ihnen ist das Überleben der Völker abhängig.
Die imkerliche Tätigkeit beschränkt sich jetzt auf das Auffüttern der Völker (ca 15-20kg Vorrat) und die Varroakontrolle. Aufgefüttert wird mit einem bereits invertierten Zuckersirup, dieser kann von den Immen recht einfach in den Waben eingelagert werden. Bei der Varroakontrolle wird regelmäßig die sogenannte Windel eingeschoben und nach einigen Tagen der natürliche Milbenfall gezählt. Dies gibt Aufschluss über das weitere Behandlungskonzept.
Auch wird jetzt festgelegt welche Völker gut in den Winter geschickt werden und bei welchen gegebenenfalls noch Handlungsbedarf besteht in Form von Zusammenlegen oder auch Umwechseln (neue Königin zusetzen).
Als nächstes werde ich die Mäusekeile anbringen, diese verhindern daß sich Mäuse in den Bienenbehausungen einnisten und hierdurch das Bienenvolk in Gefahr bringen.
Ein Highlight im September war der gemeinsame Besuch mit der Grundschule Kunterbunt an dem Schulvolk. Damit die Kinder in Kleingruppen noch intensiver auf Tuchfühlung gehen können hat der Förderverein der Grundschule Imkerjacken gespendet. Die Freude war groß und auch für mich war es wieder toll zu sehen wie begeistert alle Kinder waren.
Bilder und Bericht folgen demnächst!